ÜBERLEBENSCAMP PART II

ÜBERLEBENSCAMP PART II

(Bild: 1/9)

Eigentlich sollte das Skilager in Livigno kein Überlebenscamp werden, aber der heutige Tag entwickelte sich zur bisher schwierigsten Prüfung des neuen Jahres für uns Fahrer und unseren eingesprungenen Tourguide Trainer Max.

Geplant war für diesen bewölkten Samstag eine Bergwanderung aus dem etwa 1880m (???) hohen Livigno auf den Carusello 3000 (???). Wegen der großen Schneemassen und der stärker werdenden Neuschneewolken wurden uns 10 Paar Schneeschuhe bereitgestellt, unser Leichtgewicht Tobias (Knaup) ging wie Legolas über den Schnee, Felix (Donath) fiel aufgrund seiner Angina aus und auch der erfahrene Wanderführer Herr Augustin musste wegen Kniebeschwerden im Hotel verbleiben. Und genau dies sollte unserer Gruppe zum Verhängnis werden...

Gruppenführer Michael Max führte uns die ersten Stunden der Wanderung trotz stärker werdendem Schneesturm problemlos durch die Schneemassen im Osttal des Carusellos (???) bis an dessen Fuß obwohl nur ab und zu einmal ein Wegweiser in der Ferne erkennbar war. War er sich mal nicht so sicher, wurde gemeinschaftlich abgestimmt welcher Weg eingeschlagen werden sollte. So auch am Fuß des Osthangs, denn dort standen ein längerer Weg und ein Aufstieg auf einer schwarzen Piste oder der direkte Weg auf einem zugeschneitem Mountainbike-Pfad zur Auswahl. Die Entscheidung für den direkten, steilen und gefährlicheren Weg wurde beschlossen und man machte sich an den Aufstieg...

Nach einigen Höhenmetern musste man allerdings feststellen, dass der Weg nicht weiter begehbar ist, ein Umkehren kam allerdings nicht in Frage, und so wurden die letzten 500hm direkt den Berg hoch bestiegen. Dies bedeutete höchste Konzentration&Körpereinsatz, denn ein unsicherer Halt konnte zum Abstürzen führen. Also wurde der Abhang aus Schneewehen, Tiefschnee, Eisflächen, Geröll und Felsen direkt ohne Sicherung, nur mit Skistöcken und Schneeschuhen überwunden. Nach eineinhalb Stunden Qualen im Neuschnee bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt mit Höhenangst und Lawinengefahr haben alle Sportler und auch der Tourguide den Aufstieg souverän erklommen, obwohl am Hang sogar noch einem Sportler die Schneeschuhbindung abriss und er diese zusätzlich tragen musste.

Die Abfahrt wurde dann heilfroh und durchgefroren mit der Gondel bewältigt, nur zwei verrückte wagten sich daran in Müllsäcken auf dem Po die rote Piste runterzurutschen.

PS: Part II ist eine Anspileung auf das abgebrochene Survivalcamp im Dezember.

Bericht: Kersten Thiele