BAHNWELTCUP MINSK

BAHNWELTCUP MINSK

Fotorechte: Wolfgang Wittchen (Bild: 1/22)

Für das Track-Team-Brandenburg war der Weltcup in Minsk ein schönes Erlebnis, eine spannende Erfahrung und die Erkenntnis, dass Nachwuchsförderung oft heißt: hinfallen, wieder aufstehen, weiter machen und den Mut nie verlieren.
„Schon die Reise war ein Erlebnis“ – so Manager Steffen Blochwitz. „Ich habe mich zurück versetzt gefühlt in die alten DDR-Zeiten. Eine Menge Papier und Genehmigungen waren im Vorfeld zu bewegen bzw. zu organisieren. Damit ausgerüstet und das Auto bis zum letzten Zentimeter voll beladen mit Koffern und Material der Rennfahrer, ging es nach Weißrussland. 1200 Kilometer sind gut machbar und einzuschätzen. Aber es kommt ja noch eine Grenzkontrolle, die es in sich hat. Vier Checkpoints waren zu durchlaufen und das Ganze ging über 4 Stunden. Es wäre sicherlich noch länger gegangen, aber ein hochrangiger Offizier beendete unsere Standpause, nachdem wir ihm unsere Reiseziele und –gründe genannt hatten. Er gab uns einen Zettel und den Spruch mit auf den Weg: „Verlier diesen Zettel nicht! Damit kommst du jetzt ins Land rein und dann auch wieder raus.“ Alle Schranken öffneten sich wie durch Zauberhand und die Rückreise, 4 Tage später, war ein Kinderspiel.
Dazwischen lag der Bahnweltcup in Minsk und für unsere Jungs die Starts in der Mannschaftsverfolgung, dem Teamsprint, Punktefahren und Scratch. „Der Teamsprint lief aus meiner Sicht sehr gut. Der Anfahrer Eric Engler lieferte auf der ersten Runde persönliche Bestzeit ab und die auf 2 und 3 folgenden Carl Hinze und Anton Höhne bekamen von Bundestrainer Detlef Uibel eine positive Entwicklung attestiert. Wir sind ein Team, welches Sportler entwickeln soll und den Nachweis haben die drei Sprinter gebracht!“
Bei den Verfolgern lief es nicht wie gewünscht und der Mut wurde „noch“ nicht belohnt. „Wir brachten ein Vierer zusammen, der in der Konstellation vorher noch nie zusammen gefahren war. Mit Franz Groß und Pierre-Pascal Keup gaben wir zwei Juniorenfahrern eine Chance. Richard Banusch, das wussten wir, hat den größten Motor und ist damit immer eine Bank. Sebastian Schmiedel konnte auf Grund von Knieproblemen in der Vorbereitung nicht in Bestform anreisen. „Wir haben im Vorfeld viel gesprochen, die Stärken und Schwächen analysiert, Führungslängen geplant und letztendlich eine mutige Zielzeit bzw. Marschtabelle um die 4:00 Minuten festgelegt. Wir wussten, dass das nur funktionieren wird, wenn der Vierer gleichmäßig läuft. Das tat er nicht, deshalb ist er geplatzt. Die Jungs bekommen von mir trotzdem ein Lob für ihren Mut, das Auftreten auf und neben der Bahn und vor allem für den Umgang mit der Niederlage. Sie haben in jedem Fall auch die kommenden Chancen verdient!“ Für Richard Banusch ist das bereits in der kommenden Woche der Fall, wo er für die Nationalmannschaft beim Weltcup in Glasgow startet.
Moritz Malcharek startete in Minsk für das TTB in den Massenwettbewerben Punktefahren und Scratch. Sein „gutes Auge“ sorgte dafür, dass er beide Finals erreichte und im Punktefahren einen guten 7.Platz belegte.
Zwei Schritte weiter ist Emma Hinze, die mit Platz 3 im Sprint und einem großartigen Sieg im Keirin gleich mehrere Ausrufezeichen setzte und ihren Anspruch auf ein Olympiaticket nach Tokyo untermauert. Wir gratulieren und sind stolz auf dich!