ETAPPE 3

ETAPPE 3

(Bildrechte: Mario Stiehl) (Bild: 1/10)

Sonne satt, unzählige kurze Anstiege und wieder ein langer Tag der im Spurt endete. So lässt sich die Etappe von Selb nach Ebern über 206km durch den Frankenwald vielleicht ganz gut beschreiben. Drei Berg- und Sprintwertungen galt es auf der Strecke zu bewältigen. Eine weitere geschichtsträchtige Besonderheit der heutigen Etappe war die Durchfahrt von Mödlareuth, zum Gedenken an den Mauerfall vor 25 Jahren und somit der innerdeutschen Grenze. Mödlareuth wurde durch die Mauer in zwei Teile geteilt und hat daher den Spitznamen ,,klein Berlin´´.

Die heutige Etappe wurde mit sechs Kilometern Neutralisation gestartet, es ging also erstmal entspannt zu. Da die erste Sprintwertung bereits zehn Kilometer nach dem offiziellen Start und somit sehr früh auf dem Programm stand, hatten mehrere Teams ein Interesse daran das Feld bis hier hin zusammen zu halten. Die Punkte für das Sprinttrikot und die damit verbundenen begehrten Sekunden sicherte sich John Degenkolb (Giant-Alpecin) vor Alex Dowsett (Movistar) und Jack Bauer (Cannondale-Garmin).

Danach dauerte es wie zu erwarten nicht lange, bis sich eine kleine Ausreisergruppe von vier Mann bildete. Und wieder haben wir unser Ziel erreicht und konnten durch unsere aufmerksame Fahrweise einen weiteren Akzent setzen, denn auch heute waren wir mit Leon Berger Teil des Quartetts. Leon schlug sich sehr gut und sicherte sich sowohl bei der ersten Bergwertung, als auch bei der zweiten Sprintwertung einen Punkt. Wir können wirklich stolz auf uns sein, dass wir es als Team wieder geschafft haben uns zu präsentieren und Leons Leistung ist heute natürlich besonders hervorzuheben. Die beiden Wertungstrikots wechselten heute auch wieder ihren Besitzer. Leons Begleiter Simone Antonini (Wanty –Groupe Gobert) ist, durch die drei gewonnenen Bergwertungen heute, Führender der Bergwertung. Durch seinen zweiten Etappensieg eroberte der Ire Sam Bennett  (Bora-Argon 18) das Sprinttrikot.

Im Feld gestaltete sich das Rennen bis zur zweiten Bergwertung unspektakulär und geordnet. Die Unaufmerksamkeit einiger Teams in der Verpflegungszone direkt am Fuß des Berges nutzte das Team Colombia dann aus und forcierte das Tempo. Den Kolumbianern gelang es zwar das Feld in drei Gruppen zu teilen, doch danach war das Terrain nicht schwer genug um die Sprinter zu eliminieren. Also ging es wie auf den zwei vorherigen Etappen als großes Feld auf die Zielrunde. Die Veranstalter hatten wieder mal einen Anstieg in der Schlussrunde eingebaut. Natürlich bot sich so wieder die Chance für Attacken und auch der letzte Verbliebene der Spitzengruppe Marc de Maar (Roompot Oranje Peloton) wurde eingeholt. Der nächste Massensprint war also  vorprogrammiert. Der schwere und heiße Tag hatte auch bei uns seine Spuren hinterlassen.  Leon ging in der letzten Runde noch eine Attacke am Berg mit und so fehlten uns nach dem harten Tag heute einfach etwas die Körner um wieder ganz vorne zu landen. Drei harte Tage mit immer deutlich über 2000 Höhenmeter haben wohl doch ihre Spuren hinterlassen. Am Ende war heute leider nicht mehr als ein 22. Platz drin. Wie schon erwähnt gewann Sam Bennett vor Nacer Bouhanni (Cofidis) und Ramunas Navardauskas (Cannondale-Garmin).

Morgen wird nun also die Entscheidung im Gesamtklassement im Einzelzeitfahren mit Start und Ziel in Hassfurt fallen. Einige von uns haben sich heute Abend schon einmal kurz die Strecke angeschaut. Die Erwartungen für Morgen sind sicher sehr verschieden. Die Sprinter werden es etwas ruhiger angehen lassen, um Kraft für den Sonntag zu sammeln, für andere gilt es natürlich sich zu zeigen und ein erstes Mal die Form im Zeitfahren zu testen.

Jetzt geht es erstmal ins Bett, durch den späteren Start morgen können wir sogar etwas ausschlafen.

Gute Nacht und bis Morgen, euer Carl!