ETAPPE 1

ETAPPE 1

Carl Soballa (Bildrechte: Mario Stiehl)

Nach der Teampräsentation in Regensburg am Dienstag ging es heute endlich los. Die Bayern Rundfahrt als einzige große  Rundfahrt in Deutschland ist eins unserer Saison Highlights, dementsprechend hoch waren Motivation und Vorfreude in den letzten Tagen.

Die erste Etappe von Regensburg nach Waldsassen führte über 220km und war geprägt von welligem Terrain und einer anspruchsvollen Schlussrunde. Direkt zum Start konnte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe absetzen, in der heute leider kein LKT Fahrer vertreten war. Teil der Gruppe war jedoch Jonas Koch, der letztes Jahr noch für LKT fuhr. Durch eine starke und clevere Leistung sicherte sich Jonas das Sprint- und Nachwuchstrikot, Respekt dafür!

Im Feld kontrollierten nun die großen Sprinterteams Giant-Alpecin für John Degenkolb, Cofidis für Nacer Bouhanni und Bora-Argon 18 für Sam Bennet das Tempo. Bei einem Rennen wie der Bayern Rundfahrt müssen wir in einer solchen Situation keine Verantwortung übernehmen und konzentrierten uns daher darauf  frisch und kräfteschonend auf die Zielrunde zu kommen. Bis zur Zielrunde verlief das Rennen daher weitgehend unspektakulär.

Wie für die Bayern Rundfahrt üblich standen auch heute Zielrunden, eine etwa 20km, auf dem Programm. Das Ziel wurde dabei drei Mal durchfahren mit einer Sprintwertung bei der zweiten Zieldurchfahrt bei Kilometer 202.  Durch mehrere längere Wellen und dem hohen Tempo, welches nötig war um die letzten zwei verbliebenen Ausreiser einzuholen, war hier höchste Konzentration gefordert. Als die Spitzengruppe vollständig eingeholt war versuchten auf den letzten 15 Kilometern noch mehrfach Fahrer mit Attacken den Sprintern das Leben schwer zu machen. Durch eine starke Teamleistung konnten wir Willi jedoch gut positionieren und kamen so noch zu sechst auf die letzten drei größtenteils abfallenden Kilometer. Der Sprintzug funktionierte heute wirklich ausgesprochen gut, Martin, Kochi, Leon Rohde und Franz bereiteten Willi das Finale vor, in dem er sich dann bravourös in Szene setze. Beim Sieg von Sam Bennet vor Nacer Bouhanni und John Degenkolb wurde Willi hervorragender 5.. Somit war er mit Abstand bester KT Fahrer und schlug gestandene Sprinter wie Van Rensburg oder Navardauskas, der schon Etappensieger bei der Tour de France war.

Auch wenn wir unser Ziel in der Gruppe des Tages vertreten zu sein und somit die vermeintlich einfachste Chance auf ein Trikot verpasst haben, können wir heute ein durchaus positives Fazit ziehen. Zwar bin ich mit meiner eigenen Leistung und Unterstützung im Finale heute nicht unbedingt zufrieden doch wir haben heute gezeigt, dass ein gutes Team sich dadurch auszeichnet sich für einander zu opfern und die anderen haben die vermeintliche Lücke hervorragend kompensiert.

Die Attacken auf der Zielrunde waren heute schon einmal ein Vorgeschmack für die kommenden Tage. Ich denke es ist durchaus mit schweren unruhigen Rennen geprägt von Attacken, vor allem auf den nächsten zwei Etappen zu rechnen. Durch den heutigen Erfolg sind wir zusätzlich motiviert und wollen natürlich daran anknüpfen. Vielleicht sind wir ja schon morgen in der Gruppe des Tages vertreten und auch ein weiteres Top Resultat am Ende einer Etappe ist sicher nicht unrealistisch.

Servus und bis Morgen euer Carl!