DIE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT BAHN 2016

DIE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT BAHN 2016

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brachte für uns insgesamt 5 Entscheidungen in den Disziplinen Einerverfolgung, Punktefahren, Mannschaftsverfolgung, Madison und Scratch. Es gab also viele Medaillen zu gewinnen und da die DM zudem zuhause  in Cottbus stattfand, wollten wir natürlich sehr viele davon sammeln.

In der Vorbereitung galt es 10 motivierte Rennfahrer mit unterschiedlichem Ausgangsniveau, Bahnerfahrungen und Material zu organisieren und zu koordinieren. „Das war nicht leicht!“ so Manager Steffen Blochwitz. „Die Bahnkader konnten z.B. ihre Vorbereitung teilweise nur auf Punktefahrrädern absolvieren, da ihr FES-Material in Rio mit im Einsatz war. Christian Koch und Robert Kessler scherten kurzzeitig aus und haben sich bei der Berg-DM am letzten Wochenende ebenfalls um einen Titel „geschlagen“, den dann Kochi auch mit einer tollen Leistung gewann und mit nach Hause brachte.“

 Und dann ist ja da noch die Nominierungsfrage für den Vierer, der sicherlich das Highlight für uns als Team war, auf den wir den Focus richteten und für den sich auch jeder der Sportler nominieren wollte. „Ich habe die sauberste Variante gewählt und die Vierer nach den gefahrenen Zeiten in der Einerverfolgung zusammengestellt.“ – so Blochwitz. Und da gab es eine nicht vorhergesehene Überraschung. Carl Soballa belegte einen sehr guten 5.Platz und damit Platz 2 im Teamranking. Unser Straßenfahrer und „Held von Cottbus-Görlitz-Cottbus“ war also im ersten Vierer. Leon Rohde, der in jedem Fall auf das Treppchen fahren wollte, tat dies auch mit Platz 3 und war neben Sebastian Wotschke (6.) und Jasper Frahm (8.) gesetzt. Leon holte in der Einerverfolgung eine sehr gute Bronzemedaille hinter einem bärenstarken Marco Mathis (rad-net ROSE) und dem Olympiastarter Roger Kluge (IAM). Leon war mit seiner Leistung und am Ende auch mit der Platzierung zufrieden: „Die Qualifikation fühlte sich noch richtig schwer an, aber im Finale um Bronze hatte ich ein viel besseres Gefühl und an keiner Stelle Probleme.“ Leon gewann den Kampf um den 3.Platz gegen Maximilian Beyer deutlich mit 6 Sekunden Vorsprung.

Am nächsten Tag gab es die Entscheidung im Punktefahren. Auch hier hatten wir Ambitionen auf das Treppchen, wussten aber, dass es ein harter Fight würde gegen starke Einzelfahrer. Um es vorweg zu nehmen, Roger Kluge war der mit Abstand stärkste Fahrer und gewann das Punktefahren souverän. Bis zur Hälfte des Rennens waren wir mit Marcel Franz und Max Kanter auch noch auf Platz 2 und 3 liegend sehr gut positioniert. Doch dann ging mit Roger Kluge, Marco Mathis und Christian Grasmann eine Gruppe, die nicht gehen hätte dürfen. „Wir haben in der Besprechung auf 2 der 3 Fahrer deutlich hingewiesen.“ – so Blochwitz „Wenn wir da nicht mit am Rad sind, haben wir das Rennen verloren – so die Marschroute.“ Und es kam so. Das Trio gewann die Runde und stieß damit unsere beiden Fahrer vom Podest. Es gewann Roger Kluge (IAM) vor Marco Mathis (rad-net ROSE) und Christian Grasmann (RSV-Irschenberg).  Marcel wurde 5. und Max 7.

Der Showdown konnte beginnen und das Finale war Dramatik pur. Von unserer Seite war neben Gold auch der Bahnrekord von 4:13min anvisiert, da wir wussten, dass der wahrscheinlich fallen muss für Gold. Unsere vier Jungs wollten es unbedingt! Jasper brachte den Vierer ganz sauber in Schwung, gefolgt von Leon, der den Vierer dann auf Zug brachte und direkt in Richtung Bahnrekord anschob. Wotschi und Carl konnten  das angeschlagene Tempo mitgehen und der Express rollte. Der Vierer von rad-net ROSE aber auch und man befand sich nach den 1000 Metern gleich auf. Dann schob sich der LKT-Vierer (unterstützt von einem tollen Publikum) vorbei, wenn auch nur um Zehntel. Im dritten Viertel des Rennens legte der rad-net ROSE-Vierer  einen Zwischenspurt ein und lag nun mit einer Sekunde vorn. An dieser Sekunde knabberten unsere Jungs manchmal ein Zehntel mehr, mal ein Zehntel weniger. Beide Vierer rasten ohne nennenswerten Einbruch ins Ziel und beide mit einer Zeit deutlich unter dem alten Bahnrekord. Doch am Ende war es für unsere Jungs eine gute Sekunde zu wenig für Gold. Trotzdem war die Enttäuschung nur kurz, da die Leistung Klasse war.

Auch der 2. LKT-Vierer mit Marcel Franz, Max Kanter, Robert Kessler und Franz Schiewer legte zwei sehr gute Läufe hin und gewann deutlich gegen den Vierer vom LV-Berlin und damit Bronze in der Meisterschaft.

Dramatisch weiter ging es dann am späten Abend beim Madison über 120 Runden, bei dem sich besonders Max Kanter und Marcel Franz viel vorgenommen hatten, und die  sich für das verloren gegangene Punktefahren revanchieren wollten. Zudem standen  Sebastian Wottschke / Carl Soballa und Jasper Frahm /Max Sommerfeld (LV-Berlin) als Paarungen für uns auf der Bahn. Das Rennen entwickelte sich langsam und erst einmal nur über Sprints. Mehrere Teams konnten Punkte sammeln und irgendwo lauerten alle auf den entscheidenden Rundengewinn. Den setzen dann Max und Marcel gemeinsam mit der Paarung Nico Heßlich / Achim Burkart (RSV Irschenberg) an und vollzogen ihn. Dann wurde es hektisch. Max verlor das Zusatzgewicht seines Rades (das muss angebracht werden, wenn das Rad zu leicht ist). Max musste also von der Bahn, um das Gewicht wieder anzubringen und das in einer Phase, wo sich mit Christian Grasmann / Marcel Kalz (RSV-Irschenberg) und Maximilian Beyer /Lucas Liss (rad-net Rose) zwei weitere Favoritenteams auf die Rundenjagd machten. In dieser Phase war Marcel allein auf der Bahn und musste die Auszeit von Max kompensieren. Das kostete unendlich Körner und die beiden Teams in der Attacke konnten ihren Vorsprung ausbauen. Max, der gerade wieder auf der Bahn war und nun wieder Marcel unterstützen konnte, stürzte aber kurze Zeit darauf. Jetzt wurde es richtig hektisch. Auch wenn Max schnell auf das Rad kam, der Rückstand war da und man musste jetzt erst einmal zurück ins Feld … und die Spitzengruppe? In der kamen Maximilian Beyer und Lucas Liss ebenfalls zu Fall. Sie kamen leider nicht mehr zurück auf’s Rad. Trotzdem waren noch Grasmann/Kalz in der Attacke. Die hatten mittlerweile Carl und Wotschi „im Gepäck“, die sich aber logischerweise mit Führungsarbeit zurück hielten. Max und Marcel hatten inzwischen das Feld wieder erreicht und gingen nun in die Verfolgung von Grasmann/Kalz. Die wehrten sich lange, wurden dann aber doch wieder gestellt. Am Ende eines extrem „arbeitsreichen“ Tages siegte verdient  Heßlich/Burkart vor unseren LKT-Jungs Max und Marcel und Grasmann/Kalz. Und damit ging ein erfolgreicher Tag für uns zu ende.

Am heutigen Abschlusstag stand das Scratch auf dem Programm. Hier galt es noch einmal als Team gegen die sehr guten Einzelstarter zu kämpfen und wenn möglich zu siegen. Wir wussten, dass wir im Sprint nur eine geringe Chance haben und konzentrierten uns deshalb wieder auf die Runde. Carl Soballa war es, der als erster auf die Jagd ging und gemeinsam mit Hannes Baumgarten (Team Baier Landshut) versuchte einen Rundengewinn zu erzielen. Besonders  das rad-net ROSE Team kontrollierte den Vorsprung und es war klar, dass die Lücke wohl punktgenau zugefahren werden würde. Also blieb nur eins übrig, ein extrem hartes Finale zu fahren, um vielleicht etwas von der Spritzigkeit des Favoriten Lucas Liss zu nehmen. Also attackierte Leon Rohde und läutete damit bereits 1500 Meter vor Schluss das Finale ein. Max Kanter, der eine gute Ausgangsposition für die letzten Runden eingenommen hatte, wurde jetzt von Robert Kessler pilotiert und letztendlich in den Spurt gebracht. Bereits zu Beginn der letzten Runde wurde der Sprint eröffnet und Lucas Liss, der Weltmeister in dieser Disziplin von 2015, attackierte unseren jetzt perfekt positionierten Max Kanter. Eingangs der letzten Kurve sah es fast so aus, als könnte er an Max vorbei fahren, aber Max hielt bärenstark dagegen und wurde DEUTSCHER MEISTER im Scratch vor Lucas Liss (rad-net ROSE) und Stefan Schneider (Team Sauerland) Christian Koch wir 4. Grandios!!!  Respekt, Lob und Glückwunsch an alle unserer Jungs und ein herzliches Dankeschön auch an den Ausrichter der Bahnmeisterschaften, dem RK Endspurt 09 in Cottbus.

Die kompletten Ergebnisse unter: http://www.rkendspurt09.de/